Inklusive Erziehungs- und Familienberatung (INFAER)

 

Theoretischer Hintergrund und Forschungsfrage

Das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz, das im Juni 2021 in Kraft getreten ist, „verankert Inklusion als einen Leitgedanken der Kinder- und Jugendhilfe“. Ziel ist es, Zugangsbarrieren abzubauen, so dass Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderungen gleichberechtigt Leistungen in Anspruch nehmen können. Die Erziehungs- und Familienberatung als niedrigschwelliges Angebot, das allen Familien offensteht, ist hierfür ein wichtiger Baustein.

Das Projekt INFAER beschäftigt sich mit der Frage, wie man Erziehungs- und Familienberatungsstellen dazu befähigen kann, ihr Angebot inklusiver auf Familien auszurichten, in denen Kinder mit Behinderung leben. Dazu wollen wir Berater*innen befragen, die bereits einige Erfahrung in der Arbeit mit diesen Klient*innen gesammelt haben. Insbesondere geht es um den Umgang mit Formen der Behinderung, die noch nicht zum Alltag vieler Beratungsstellen gehören, d.h. um Sprach- und Sprechstörungen, Körperbehinderungen, geistige Behinderungen, Sinnesbeeinträchtigungen, und schwere Mehrfachbehinderungen.

 

Methodik und Auswertung

Die Befragungen werden in Form von qualitativen Expert*inneninterviews in Präsenz oder digital durchgeführt. Der halbstrukturierte Interviewleitfaden orientiert sich an ersten Befragungen zur inklusiven Familienberatung (Walter-Klose, 2016) und thematisiert neben dem Erfahrungs- und Prozesswissen der Teilnehmer*innen Anpassungserfordernisse an Beratungsstellen, die ihr Angebot inklusiver gestalten wollen.
Der Expert*innenstatus der Teilnehmer*innen wird mithilfe eines Kurzfragebogens erfasst. Die Auswertung der Interviews erfolgt über die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring (2019).

Die Ergebnisse werden der Praxis und der Fachwissenschaft zur Verfügung gestellt.

 

Beginn  der Studie: Februar 2024

Dr. Sonja Heidenblut
Prof. Dr. Christian Walter-Klose

 

Kontakt: Dr. Sonja Heidenblut, E-Mail: Sonja.Heidenblut@uni-koeln.de, Telefon: 0163/3126470